Ui das hat gedauert, aber endlich ist das Social Media Frühstückchen N°2 angerichtet und bietet hoffentlich eine -für die lange Wartezeit entschädigende- Auswahl an nützlichem und informativem.

Müsli: Klarheit, Wahrheit, Wichtigkeit… oder wie der virtuelle Experte zu schreiben pflegt… Transparenz, Glaubwürdigkeit, Relevanz! Das sind die wichtigsten Grundlagen für einen funktionierenden Social Media Auftritt. Im Grunde ja ganz einfach, auf den ersten Blick. Trotzdem geht gerade bei diesen 3 Punkten immer wieder etwas daneben. Bei der Transparenz zuckt die Sorge auf, zu viele Interna landen dadurch in der virtuellen Welt und jeder kann es sehen. Beim Wörtchen Wahrheit oder der Glaubwürdigkeit erstrahlen die Heiligenscheine, denn keiner würde je mutwillig die Unwahrheit verbreiten. Na ja, und Wichtigkeit oder die Relevanz… da gehen die Meinungen tatsächlich meilenweit auseinander.

Was also anfangen, mit diesen Begriffen?

Klarheit/Transparenz:

Fragen Sie sich doch einmal, was Sie an Informationen über einen potenziellen Geschäftspartner, Lieferanten oder Dienstleister brauchen, damit Ihr Interesse geweckt würde. Gehören da etwa Firmeninterna dazu? Natürlich nicht, denn sollte es tatsächlich nötig werden ins Detail zu gehen, dann erfolgt das doch erst sehr viel später, in persönlichen Gesprächen oder anderem nicht öffentlichem Austausch. Auch im privaten Bereich gibt es doch sehr vieles, dass wollen wir so genau gar nicht wissen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Was aber durchaus interessant ist, sind Angaben dazu, wie man überhaupt mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Also ein Überblick über die verschiedenen Kanäle für den Dialog, sollten Sie auf jeden Fall zur Verfügung stellen. Je nachdem wie Ihre Ziele aussehen (die Sie sich doch hoffentlich vorher überlegt haben) sind ganz unterschiedliche Punkte für eine transparente Kommunikation wichtig. Grundsätzlich gilt aber, die Social Medias dienen dem Zwecke Interesse zu wecken, den Menschen die eventuell mal ihre Kunden werden könnten, einen Grund geben, mehr Informationen zu wünschen. Diese geweckte Neugierde muss dann aber auch bedient werden. Gezielte Fragen abzuwarten, bringt selten etwas. Spätestens auf ihrer Webseite muss deutlich zu erkennen sein, was Sie anbieten und was das kostet. Das ist wie auf dem Flohmarkt, die Stände an denen Preise stehen, sind meist umlagerter als die ohne. Das hat einen einfachen Grund, erst wenn ich weiß über was ich da handle, kann ich überhaupt handeln. Eben das gilt auch für Ihr Angebot, erst wenn klar ist was Sie überhaupt machen, kann sich ein anderer dafür entscheiden, ob ihn das interessiert. Vielleicht denken Sie beim lesen dieses Blog Artikels:“Wenn die hier alles was sie weiß rein schreibt, braucht sie ja keiner mehr buchen.“ Falsch, denn erstens schreibe ich hier nicht alles rein, was ich an Wissen vermitteln kann und zweitens … wenn Sie ein Buch über das Schwimmen lesen, glauben Sie dann auch, dass Sie dadurch zu schwimmen gelernt haben? Die Lust das Schwimmen zu lernen, könnte aber durch´s Lesen geweckt worden sein, oder?

Welche Informationen speziell für Ihre Social Media Präsenz transparent kommuniziert werden sollten oder sogar müssen, klärt sich spätestens in einer vernünftigen Social Media Strategie. Bis dahin sind Sie aber immer gut beraten, sich die eingangs gestellte Frage sehr genau zu beantworten.

Wahrheit/Glaubwürdigkeit: >>Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht 100 Bilder über das selbe Thema malen<<*Paplo Picasso*

Natürlich wird keiner bewusst öffentlich lügen, davon dürfen wir alle doch hoffentlich ausgehen. Was aber tatsächlich wahr oder glaubwürdig ist, hängt doch meist von dem jeweiligen Blickwinkel ab. In der Politik zum Beispiel wird das sehr deutlich. Da können sich einzelne Politiker noch so sehr anstrengen, immer bei der Wahrheit zu bleiben, solange die Politik als Ganzes für unglaubwürdig gehalten wird, wird auch dem einzelnen nicht geglaubt. Anders ist es, wenn man mit der Person im Dialog ist, wenn es also die Chance gibt, ihn näher kennen zu lernen. Dann zeigt sich, ob das was auf Plakaten oder in Pressemitteilungen verkündet wird, auch tatsächlich dem entspricht, was dieser Mensch (ja Politiker sind auch Menschen) lebt. Bei Twitter zum Beispiel kann man das sehr gut beobachten. Da gibt es diejenigen, die in 140 Zeichen immer nur das posten, was auch überall sonst geschrieben steht. Es gibt aber auch jene, die schreiben über sich. Ohne durch Marketing und PR rund gelutschten Firlefanz, sondern eben die ganz persönliche Meinung. Das sind dann auch die Menschen, denen im Laufe der Zeit immer mehr geglaubt wird, als denen die zur Sicherheit nur selten etwas twittern und dann auch noch in Allgemeinplätzen verharren. Wenn Sie einmal darüber nachdenken, wen Sie als glaubwürdiger empfinden, werden Sie vielleicht auch feststellen, dass derjenige bei dem sie nach fragen können, falls mal etwas nicht ihrer persönlichen Wahrheit entspricht, dabei gewinnt. Sich zum Beispiel bei Xing ein tolles Profil zu bauen, fantastische Leistungen einzutragen und gelegentlich in einem Gruppen Beitrag wichtig zu tun, das ist keine Zauberei. Wenn dann aber beim ersten persönlichen Kennenlernen im Rahmen eines Xing Gruppen Events klar wird, dass hinter diesem tollen Profil nicht das steckt, was die Beschreibung erwarten lässt, dann war´s das mit der Glaubwürdigkeit. Hier liegt oft auch die Herausforderung für diejenigen die neu in die Social Media Welt aufbrechen. Wenn Sie sich nicht trauen transparent zu kommunizieren, also kaum Informationen über sich, ihre Person oder besser Persönlichkeit, preisgeben, dann wird leicht vermutet, dass sie etwas zu verbergen haben. Schreiben Sie aber frei und offen als Mensch, wird selbst das, was vielleicht nicht von jedem als positiver Kommentar gewertet wird, als glaubwürdig empfunden. Spätestens in einer Krisensituation ist das 1000 Mal wichtiger als jeder Marketingslogan. Denn wenn ein Fehler passiert irgendwo im Ablauf -und Fehler passieren nun einmal, selbst im besten Unternehmen- dann ist ein „Fehler erkannt, Entschuldigung wir sehen zu das schleunigst in Ordnung zu bringen“ viel einfacher als ein ewiges „Rausreden“ und wird von denen die durch diesen Fehler Nachteile hatten auch sehr viel freundlicher aufgenommen.

Wichtigkeit/Relevanz:

Mit diesem Tweet hat Martin Oetting vor einigen Wochen den Nagel auf den Kopf getroffen.  Dieses Dilemma tritt tatsächlich ziemlich oft auf. Da kennt man jemanden persönlich, ist vielleicht sogar richtig gut befreundet, so dass man sich also selbstverständlich auch auf den virtuellen Netzwerken liest und dann schreibt der andere ständig irgendein Zeugs, dass keinen interessiert. Es werden ausschließlich Hinweise auf das eigene Produkt, die Dienstleistung oder Webseite gepostet. Wenn doch mal was persönliches kommt, dann meist etwas das aussagt „ich bin ja so ein toller Typ“ oder ähnliche, die eigene Person wichtig machende Dinge. Was relevant ist oder nicht, dass liegt im im Auge dessen, der´s liest. Sich selber aber viel zu wichtig zu nehmen, dass kann nicht funktionieren, denn wenn jeder nur sich wichtig nimmt im Social Web, kann ja keiner mehr andere wichtig nehmen. „Social“ funktioniert dann am besten, wenn Sie die Informationen teilen, die für die Menschen wichtig sein könnten, die Sie erreichen wollen. Natürlich gehört es auch dazu, Produktänderungen oder Neuigkeiten Ihres Unternehmens über die Social Medias zu verbreiten, auch wenn Ihnen gerade etwas tolles gelungen ist, wird das gerne gelesen… gelegentlich! Wirklich relevant werden Ihre Beiträge aber, wenn Sie Informationen teilen, die einem großen Personenkreis nützlich scheinen. Wenn Sie zum Beispiel Neuigkeiten aus Ihrer Branche, Ihrem Marktsegment entdeckt haben, die noch nicht durch die klassischen Medien bekannt geworden sind, dann ist das für Ihre Zielgruppe wichtig. Es zeigt außerdem immer wieder, dass Sie sich in Ihrem Thema wirklich auskennen und immer auf dem Laufenden sind. Wenn Sie ein Hobby haben, über das Sie sich gerne mit Gleichgesinnten austauschen, gilt das für diesen Bereich ebenso. Umgekehrt erreichen Sie dadurch natürlich auch die Informationen, die für Sie wichtig sind. Ihr Netzwerk entwickelt sich normaler Weise so, wie Sie es füttern. Das bedeutet, wenn Sie etwas relevant finden und es daher in einem der Netzwerke verbreiten, dann folgen Ihnen auch nur Menschen, für die das ebenso relevant ist und teilen dann Ihre Netzfunde an Informationen zu diesem Thema ebenfalls mit Ihnen. „Wie man in den Wald rein ruft, so schallt es heraus!“ ein alter Spruch, der durch die neuen Medien erheblich an „Relevanz“ gewonnen hat 😉

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Brötchen:

In Deutschland ist Xing aktuell das bekannteste Tool zum virtuellen Business Netzwerken. International wird dafür LinkedIn erfolgreich genutzt. In der folgenden Präsentation finden Sie einige wichtige Erklärungen, zu Xing, die Sie vielleicht auch als erfahrener Xing Nutzer so noch nicht kannten:

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Kaffeebar:

Die Wohnkosmetikerin in Aktion

CONSTANZE KÖPP*Hamburg
FIRMA: http://wohnkosmetik.de
BUCH: http://willkommen-im-himmel.blogspot.com
PROJEKT: http://hamburg-haelt-zusammen.blogspot.com

Auch im Zweiten Frühstückchen darf ich Ihnen eine Powerfrau vorstellen, die anpackt wo andere nur „man müsste mal…“ zum besten geben. Constanze habe ich vor einigen Jahren auf einem Xing Event kennen gelernt. Damals waren wir vorab schon lange über Xing vernetzt, ich habe ihr wundervolles Buch „Frannys Weg“ gelesen und wir hatten uns lange vor der persönlichen Begegnung bereits angefreundet. Als ich dann unter „ich suche“ in meinem Xing Status die Frage nach positiven Beispielen für den Einsatz der Social Medias gestellt habe, war sie auch die erste die sich gemeldet hat. Daraus entstand folgendes Interview:

Seit wann und bei welchen Social Medias bist du präsent?

Auf der Business-Plattform XING bin ich Mitglied seit 2005. Zum Xing-Junkee wurde ich zum Zeitpunkt meiner Selbständigkeit im Juni 2007. Heute verfasse ich für andere Profile, denn xing ist Gold wert. Und ich möchte anderen gern helfen, gesehen und gelesen zu werden. Es gibt keine Konkurrenz für mich, es gibt nur Mitbewerber, mit denen es zu fruchtbaren Netzwerken kommen kann.

Auf TWITTER stelle ich News rund ums Business seit Anfang 2010 ein.

Auf FACEBOOK – sogar mit eigener Gruppe – bin ich sowohl als Privatfrau als auch als Gründerin der „Wohnkosmetik“ seit 2010 aktiv.

Was genau tust du da bzw. wie präsentierst du dich und dein Angebot/deine Marke?

Sowohl als Gründerin der Wohnkosmetikerin als auch als Buchautorin wandere ich durch verschiedene Gruppenwelten. Ich nehme aktiv Stellung zu Lebensthemen, Literatur und zur Welt rund ums Wohnen. In einigen Gruppen erweitere ich durch meine Präsenz und mein aktives Posten meinen Kundenkreis- Wer schreiben kann, weckt Neugierde. Und wer so schreibt, dass er gern gelesen wird, benutzt die Sprache als Futter. Und die Menschen sind hungrig, Interessantes zu lesen.


Welche besonderen Fähigkeiten von dir, meinst du, haben dein Social Media Marketing so erfolgreich gemacht?

Meine Freude am Schreiben, mein Ausdruck, meine Ansichten und Einsichten. Weiter meine Motivation, meine Denkanstöße und meine Fähigkeit, die Menschen zu „umarmen“, statt ihnen  Ellenbogen zu zeigen.


Was ist dir bei deiner Social Media Kommunikation besonders wichtig, welche Werte stehen für dich dabei im Vordergrund?

„Umarmen statt Ellenbogen“ – in einer Zeit, in der Trittbrettfahrer sich vermehren, in denen Hürden immer größer werden – aber die Sehnsucht nach Werten, nach Wahrheiten, nach Authentizitäten, auch. Ich liebe gute Netzwerke, bin aber kein Sammler, was Kontakte angeht. Ich jage eher nach Menschen, die mein Netzwerk nicht vergrößern, sondern bereichern.


Zu guter Letzt auch noch etwas für die Freunde von Zahlen und Statistiken:

Woran erkennst du, dass dein Social Media Engagement erfolgreich ist?

Ohne das WWW hätte ich mein Unternehmen WOHNKOSMETIK nicht gründen, oder besser: nicht in diesem Tempo wachsen können. Meine Kunden kommen größtenteils über die BusinessPlattformen, sobald ich wieder aktiv war. Die täglichen Abrufe auf meiner Homepage steigen. Und sobald ich wieder einen TV-Einsatz hatte, sind die Zahlen natürlich himmlisch hoch.

Aber die virtuelle Welt hat auch seine Schattenseiten. Gerade für junge Menschen, die diese Welt noch nicht einschätzen können. Und wenn Neider nur eine schlechte Meldung, eine Ente, ins Netz stellen, verbreitet diese sich vielleicht schneller als ein positives Kundenfeedback.

Aber es bleibt eine Chance, schneller zu wachsen. Kostengünstig zu wachsen. Über die eigene Landesgrenze noch hinaus.

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