So kann es gehen… da schreibt frau mit Fleiß und Mühe einen Blog Artikel, möchte alles ganz besonders gut machen und ordentlich mit Bildern und Links arbeiten. Dann kommt etwas dazwischen, dass in dem Moment als wirklich sehr viel wichtiger erscheint und prompt bleibt so ein Artikel Entwurf in der „Warteschleife“ hängen. Tatsächlich möchte ich aber niemandem diese Nachlese vorenthalten und die angesprochenen Sessions waren wirklich sehr inspirierend, daher scheint es mir auch in Ordnung, diesen Artikel heute noch nach zu liefern.

#CCH12 27.11.12 Hannover

Unterwegs zum Convention Camp 2012 bereits der erste Grinser… Zwei Jungens sitzen da und unterhalten sich über auf Papier geschriebene Einsen und Nullen. Mit Einsen und Nullen fing doch irgendwie all das an, was heute für diejenigen die sich auf den Weg nach Hannover gemacht haben, zum Teil Lebensgrundlage ist. Egal ob als reiner Nutzer oder als Programmierer, die Technik mit der wir alle arbeiten basiert nun einmal auf an und aus, 1 und 0.

Leider ist das Netz auf der Strecke Rotenburg Hannover so mies, dass ich den Life Stream mit Julian Assange nicht schauen kann. „Hoffentlich gibt’s das später dann noch als Video.“ denke ich so bei mir, doch die Hoffnung wird schnell zerschlagen, da Assange keine Aufzeichnung will. Nur einer von vielen Hinweisen darauf, dass diese lange Flucht vor… ja vor wem oder was eigentlich? Eine Frage die später noch diskutiert wird… Spuren hinterlassen hat, die stellenweise sehr an Paranoia erinnern.

Angekommen im Convention Center der Messe Hannover, erst einmal orientieren. Da kaum Menschen zu sehen sind, liegt der Verdacht nahe, dass bereits lauter interessante Sessions laufen. Am Session Board dann die Feststellung „Was mich wirklich interessiert, startet gleich erst“ Glück gehabt.

Meine erste Session also die von Ibrahim Evsan zum Thema „Selbstvermarktung“

Zum Auftakt spricht Ibo die wichtigsten Punkte an, die nötig sind für eine erfolgreichen  Selbstvermarktung: Sich selber mögen, Talente und Ziele gut definieren, agil sein und vor allem… Scheiß auf Work Life Balance wer liebt was er tut, braucht das nicht und findet seine Balance am ehesten darin, seinen Job zu machen. Zum Thema Öffentlichkeit und öffentliche Kommunikation findet Ibo dann auch die einfachen klaren Worte: „Wer veröffentlicht übernimmt Verantwortung!!!“  Doch wie viel Öffentlichkeit braucht es bzw. wie werde ich zu einer „öffentlichen Person“? Ganz einfach… Bücher, Artikel und Kommentare schreiben. Immer daran denken: Du bist die Botschaft! Definiere deine Web Geschichte und bewege Dich in dem Umfeld, dass Deinen Zielen entspricht. Oder einfacher formuliert:

A Leute ziehen A Leute an… Scheiß zieht Scheiß an

Frag dich immer Liebe ich eigentlich was ich da tue?

„Habe den Mut dich deines Verstandes zu bedienen“ *Immanuel Kant

*******************************************************************

Die nächste Session die mein Interesse geweckt hat sollte sich um das Thema Social Media Monitoring drehen.

 

Felix Barth und Tim Büttner auf dem Panel mit: Stefan Evertz, Juliane Leopold (Zeit online), Paul Baumann (Rossmann GmbH), Uwe Knaus (Daimler)

Tatsächlich drehte sich die Session dann aber vor allem um den von jedem Kommunikationsberater im Zusammenhang mit Social Media Arbeit verhassten Begriff Retourn On Invest.

Da ich meist abschalte sobald das Gespräch auf den ROI kommt, habe ich mir also nur die Punkte notiert, die ich bemerkenswert fand:

Juliane Leopold von Zeit online sagt, 7 Prozent aller Klicks kommen aus Social Media Aktivitäten. Ob das nun wirklich ein Retourn on Invest ist, bleibt aber offen.

Uwe Knaus, der sehr erfolgreich für die Firma Daimler in allen bekannten Social Media Plattformen aktiv ist, „wenn die Insolvenz droht wird Social Media das auch nicht ändern!“ Für ihn ist aber der Blog das wichtigste aller sozialer Medien, alles andere dient dazu, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. (Da bin ich ganz seiner Meinung. Der Blog ist Dreh- und Angelpunkt aller Social Media Aktivitäten, wer da nicht die Erwartungen bedient, die in anderen Plattformen geweckt werden, wird auch mit allem anderen nicht erfolgreich sein.)

Paul Baumann der für Rossmann die Social Media Präsenzen betreut, ist SoMe in erster Linie Kundenservice. Er hat die Erfahrung gemacht das die SoMe Fans und Freunde mehr kaufen und treuer sind. Baumann sagt:“ wir löschen nix, beantworten alles. Ohne Facebook Ads!!!!“

******************************************************************

Nachlese zum Assange Opening

Detlef Borchers, Sascha Pallenberg, Richard Gutjahr, Frank Sander haben sich spontan zusammen gefunden, um das Skype Gespräch mit Julian Assange noch einmal Revue passieren zu lassen.

Allgemeiner Eindruck,  Assange hat langsam einen Lagerkoller! Sechs Monate in einer 15 qm Bude in der Botschaft, das einzige Fenster ist abgeklebt, bieten die besten Voraussetzungen wahnsinnig zu werden. Er scheint auf jeden Fall völlig neurotisch zu sein. Paranoid ist sicher die passende Beschreibung, nachvollziehbar sagt Gutjahr, denn aktuell von den größten Geheimdiensten der Welt gesucht zu werden, wissen dass ein Fehler in Guantanamo enden könnte, das macht sicher paranoid.  Die Frage steht im Raum, was denn von diesem Auftritt erwartet wurde? Ein Frager hat Inspiration vermisst… Frank Sander erklärt, die Orga hat nichts erwartet, daher auch nichts vermisst.  Als Gutjahr die erste Frage gestellt hat, kam von Assange keine entsprechende Antwort, er hat gleich mit seinem Buch gestartet im Wissen völlig neben dem Geplanten zu liegen. Die folgenden knapp zwanzig Minuten gleichen dann auch eher einer Buch Promotion denn eines Interviews, bei all denen, die das Interview live erlebt haben, herrscht aber Einigkeit darüber, dass Richard Gutjahr trotzdem einiges Interessantes von Assange entlocken konnte.     „Die Transparenz frisst ihre Kinder“  als ich das sagte stimmten mir alle zu und ausgerechnet eine Piratin hat das gewittert 😉

Jan-Erik Baars Industriedesigner zum Thema wütende Designer

Meta Chage: Früher waren Hierarchien wie ein Stück Torte alles aufgeschichtet und die Dekor Kirsche war der Chef, heute ist es wie bei einer Pizza, alles flach alle vernetzt.

2012-11-27 17.18.21

Innovation von heute ist Erlebnis. Es dreht sich nicht um Technologie es dreht sich um den Menschen. Erlebnis ist… Eine Symphonie, oder wie ein Lieblingsrestaurant  Dinge die stimmig sind, die zusammen passen, die aufeinander aufbauen. Was bedeutet das für Designer. Wir müssen es symphonisch gestalten.  Alle Abteilungen sind als Einzelkämpfer unterwegs. Die Ebenen der Kommunikation des Designs beginnen mit dem Ende. Wo liegt der Mehrwert? In der Relevanz! Erlebnis ist ein Wachstumstreiber. Der Marktführer Apple schafft Loyalität und Motivation. Ein inspirierender Vortrag. Ja, aus Marketer Sicht ebenso wie als Kommunikatorin, ist genau da der Schlüssel… Nicht alle haben recht und nicht jeder weiß was der richtige Weg zum echten Markenerlebnis ist, gemeinsam könnten aber alle aufeinander aufbauende Kommunikation gestalten und damit ein symphonisches Erlebnis schaffen. Jeder für sich beherrscht eben nur seine Technik.

 

Kommentar verfassen